Onkel Wanja |
||
Nominiert für Theaterpreis "Der Faust" Schauspiel von Anton Tschechov Eine Produktion des STAATSTHEATER COTTBUS PREMIERE am 4. November 2017 REGIE UND BÜHNE: JO FABIAN KOSTÜME: PASCALE ARNDTZ Fotos von Pascale Arndtz
Die deutsche Bühne, 5. November 2017 Brillante Tschechow-Vorstellung von Detlev Baur
"...Jo Fabian....lässt die Inszenierung mit einem minutenlangen wortlosen Vorspiel beginnen... In einem hinteren Raum stehen oder liegen sogar einige echte Ziegen, der Salon davor zeigt eine deutlich verfallene Pracht, die Vorderwand steht zwar noch, ist aber durch große Seile befestigt und rechts unten scheint gar ein schwarzer Flügel durch das Mauerwerk hindurch gebrochen (Ausstattung: Pascale Arndtz). Genauer besehen – und dafür ist anfangs ja genügend Zeit – hat der Schauplatz also doch einige Kratzer und Brüche: Im Salon stehen zwei Birken und der Spiegel links in der Vorderwand ist tatsächlich eher ein Fenster... Das gesetzte Premierenpublikum... konnte sich der beißenden Komik und den damit verbundenen existenziellen Abgründen bei allen bildungsbürgerlichen Vorbehalten einfach nicht entziehen. Ein großer Theaterabend."
Märkische Oderzeitung, 6. November 2017 Viel Lärm um nichts: Jo Fabian gibt mit Tschechovs "Onkel Wanja" am Staatstheater Cottbus seinen gefeierten Einstand von Stephanie Lubasch
"Der einstmals prunkvolle Putz bröckelt - die Spuren des Verfalls sind nicht zu übersehen. Im Mauerwerk des Herrschaftshauses klaffen Löcher, die Wände selbst sind mit Spannseilen gesichert, In einer Ecke des Salon wachsen bereits Bäume. ob Onkel Wanja ... sie tatsächlich seinem Freund, dem waldversessenen Arzt Michail Lwowitsch Astrow ... zuliebe nicht gefällt hat? Wer weiß. Fest steht, der Lack auf diesem Gut ist offensichtlich ab, das Geld verprasst, der Einfluss seiner Bewohner entschwunden, ihr Lebenssinn fragwürdig geworden... Wie auf einem antiken Gemälde sind die Figuren im Raum verteilt, dessen Zentrum eine dessen Zentrum eine lange, weiße Tafel bildet (Ausstattung: Pascale Arndtz), fast bewegungslos, wie eingefroren, während die Zeit langsam dahin tröpfelt. Im blau ausgeleuchteten Hintergrund grasen Ziegen, vorm prüft die alte Kinderfrau Marina...die Wärme des Samowars, während Sonja..., Wanjas Nichte, einem imaginären schwarzen Kätzchen mit Lockrufen hinterher eilt...."
|
||